Nachtangst beim Baby: keine Panik!

Nachtschrecken können für Eltern oft sehr beunruhigend sein!
Sie treten meist zu Beginn der Nacht auf und äußern sich durch ein Kind, das schreit, weint oder laut ruft – ohne zu merken, was um es herum geschieht. Der Herzschlag wird schneller, die Atmung intensiver, das Kind bewegt sich unruhig und beginnt zu schwitzen.
Doch nur wenige Minuten später schläft Ihr Kind wieder ruhig ein. Am nächsten Morgen hat es keine Erinnerung an die nächtliche Episode.
Kein Grund zur Sorge! Auch wenn solche Anfälle für Eltern erschreckend wirken, sind sie bei Kleinkindern zwischen 18 Monaten und 4 Jahren relativ häufig.
Bis zu 40 % aller Kleinkinder haben bereits einen sogenannten „Nachtschreck“ erlebt.
Was können Eltern in dieser Situation tun? Welche Reaktionen sind hilfreich? Schauen wir uns gemeinsam an, wie man mit Nachtschrecken bei Babys umgeht.
Nachtschrecken erkennen
Der Nachtschreck ist die auffälligste Form von Schlafstörungen. Man kann ihn kaum übersehen! Die Schreie des Kindes hallen durch das ganze Haus. Diese Störung gehört zu den Parasomnien und ähnelt in mancher Hinsicht dem Schlafwandeln.
Ihr Kind hat in diesem Moment kein Bewusstsein für Sie oder seine Umgebung. Es hört Ihre Stimme nicht, sieht Sie nicht – selbst wenn die Augen offen sind. In der Regel schläft es nach 5 bis 10 Minuten wieder ruhig ein. Solche Episoden treten meist in der ersten Nachthälfte auf, wenn das Kind eine Phase des Tiefschlafs beendet.
Um Ihnen zu helfen, einen Nachtschreck richtig zu erkennen, finden Sie hier die wichtigsten Merkmale:
- Nachtschrecken treten vor allem zwischen dem 1. und 4. Lebensjahr auf.
- Die Episode beginnt meist in den ersten Stunden nach dem Einschlafen (Phase des tiefen, langsamen Schlafs), in der Regel zwischen 21:00 und 23:00 Uhr.
- Es gibt nur eine Episode pro Nacht (und das reicht völlig!)
- Ihr Kind wirkt verängstigt: Es schreit und weint heftig – das kann sehr erschreckend sein!
- Es zeigt körperliche Anzeichen: schneller Herzschlag, starkes Herzklopfen, Schwitzen ...
- Es kann wach erscheinen, die Augen geöffnet haben oder sich sogar aufsetzen oder aufstehen.
- Doch sein Sprechen ist unzusammenhängend und seine Bewegungen unkontrolliert.
- Es erkennt Sie nicht, egal wie sehr Sie versuchen, es zu beruhigen – es bleibt untröstlich.
- Das Wiedereinschlafen erfolgt meist schnell und ohne Schwierigkeiten nach 5 bis 10 Minuten.
- Am nächsten Tag erinnert sich das Kind an nichts.
- Wenn es geweckt wird, befindet es sich oft in einem Zustand der Verwirrung, der sehr unangenehm ist.
Warum hat mein Kind Nachtschrecken?
Nachtschrecken sind sehr häufig bei Kindern zwischen 12 Monaten und 4 Jahren.
Es besteht also kein Grund zur Sorge, wenn Ihr Kind manchmal unruhige Nächte hat. Dennoch gibt es bestimmte Umstände, die das Auftreten von Nachtschrecken begünstigen können.
Wenn sich die vertraute Umgebung verändert, verliert Ihr Kind das Gefühl von Stabilität, das es bisher kannte. Es muss sich neu anpassen – und das kann sehr anstrengend sein. Infolgedessen kann der Schlaf darunter leiden.
Dazu verlängert es die Phase des tiefen, langsamen Schlafs. Genau in dieser Phase treten Nachtschrecken und auch Albträume besonders leicht auf!
Unregelmäßiges Aufwachen, das zu frühe Abschaffen des Mittagsschlafs oder ein veränderter Rhythmus – etwa während einer Reise – können daher die Symptome eines Nachtschrecks auslösen.
HINWEIS: Viele Eltern erschrecken und versuchen, ihr Kind während eines Nachtschrecks zu wecken. Doch das Kind schläft in diesem Moment tatsächlich weiter! Dieses abrupte Wecken kann zu Schlafmangel führen und somit die Häufigkeit der nächtlichen Episoden erhöhen. Achten Sie darauf, nicht in einen Teufelskreis zu geraten, der letztlich die Schlafqualität Ihres Kindes beeinträchtigt.
Tatsächlich zeigen 40 % bis 60 % der Kinder mit Nachtschrecken eine familiäre Vorgeschichte von Parasomnien (Nachtschrecken, Schlafwandeln, Bettnässen usw.) bei den Eltern!

Was tun bei Nachtschrecken?
Wie Sie bereits wissen, ist Ihr Baby während eines Nachtschrecks schlafend und hat keine Kontrolle über seine Handlungen. Nach der Episode schläft es ohne Angst und ohne Probleme weiter.
Da es sich weiterhin im Schlaf befindet, kann es sich nicht merken, was passiert ist, und hat auch kein Bedürfnis, darüber zu sprechen, wenn es aufwacht.
Es braucht also weder Trost noch Beruhigung!
Alles, was Ihr Baby möchte, ist, weiterzuschlafen – für es wurde die Nacht gar nicht unterbrochen. Auch wenn es schwerfällt: Die beste Reaktion ist tatsächlich, nicht einzugreifen.
Hier das Wichtigste im Überblick:
- Akzeptieren, nichts zu tun – das kann für uns Erwachsene schwierig sein, ist aber die beste Lösung, auch wenn die Situation heftig wirkt.
- Auf die Umgebung und die Regelmäßigkeit des Schlafs achten. Unterstützen Sie für ein paar Tage das Einschlafritual am Abend, achten Sie darauf, dass Ihr Kind früh genug und immer zur gleichen Zeit ins Bett geht und genügend Nickerchen am Tag bekommt. So werden die Episoden von Nachtschrecken allmählich seltener. Schlafstörungen verschwinden in der Regel schnell, sobald der Schlafrhythmus wieder stabil ist.
- Das Kind zu wecken während eines Nachtschrecks verschlimmert die Symptome nur. Wenn der Schlaf ständig unterbrochen wird, können andere Schlafprobleme entstehen.
- Außerdem hat Ihr Kind keine Kontrolle über das, was es im Schlaf tut. Wenn es plötzlich aufwacht und merkt, dass es sich unkontrolliert verhalten hat, kann das sehr beängstigend für es sein. Lassen Sie es stattdessen einfach weiterschlafen – es wird am nächsten Morgen nichts davon wissen.
Sie können in seiner Nähe bleiben und abwarten, bis die Episode vorüber ist, und es anschließend sanft zudecken, wenn es sich beruhigt hat. Denken Sie daran: Es kann Sie weder sehen noch hören. Das Wichtigste ist, es nicht zu wecken – etwa indem Sie es hochnehmen.
Ihr Kind braucht ausreichend Schlaf, und häufiges Wecken kann die Schlafqualität deutlich beeinträchtigen. Für ein kleines Kind, das sich an nichts erinnert, ist es sehr verwirrend, plötzlich aufzuwachen und besorgte oder gar verärgerte Eltern vor sich zu sehen.
In diesem Alter sind nächtliches Herumlaufen oder schlafwandlerisches Verhalten äußerst selten. Das Risiko, dass sich Ihr Kind verletzt, ist also minimal.
Wenn die Anfälle jedoch besonders heftig sind oder Ihr Kind dazu neigt, aus dem Bett zu klettern, sollten Sie alle gefährlichen Gegenstände aus dem Kinderzimmer entfernen, die Verletzungen verursachen könnten.
Aus denselben Gründen sollten Sie Möbel mit scharfen Kanten vermeiden und darauf achten, dass Türen und Fenster geschlossen bleiben.
Es bringt nichts, zu versuchen, Ihr Kind zu beruhigen oder zu belehren. Es hat während eines Nachtschrecks keinerlei Bewusstsein über sein Verhalten, und beim Aufwachen in einer peinlichen oder unangenehmen Situation zu sein, kann sehr belastend für es sein. Es ist nicht ungewöhnlich, dass ruhige und ausgeglichene Kinder am Abend sehr heftige Episoden erleben. Gerade für solche Kinder ist es besonders schwierig, ihr widersprüchliches Verhalten zu verstehen oder zu akzeptieren.
Der beste Weg, ihm zu helfen, besteht darin, auf eine gute Schlafqualität und einen regelmäßigen Schlafrhythmus zu achten.
Zeigen Sie ihm viel Liebe und Zuneigung – von Mama und Papa – und sprechen Sie über mögliche Sorgen oder Erlebnisse des Tages. Das kann helfen, dass Ihr Kind abends besser schläft. Etwas Bewegung oder Sport kann ebenfalls dabei helfen, Spannungen abzubauen und sich zu entspannen!
HINWEIS: Wenn die Probleme weiterhin bestehen, ist es ratsam, einen Kinderpsychotherapeuten aufzusuchen. Dieser kann herausfinden, was Ihr Kind belastet und es daran hindert, erholsam zu schlafen.
Ein Baby muss lernen zu schlafen, und die Abhängigkeit von Medikamenten ist dabei keine Lösung.
Bei älteren Kindern kann in seltenen Fällen ein Benzodiazepin verschrieben werden – aber nur in zwei Situationen:
- wenn die Schlafstörungen sehr stark ausgeprägt sind und das Kind Gefahr läuft, sich zu verletzen. Diese Medikation wird in der Regel nur vorübergehend gegeben, bis die Therapie beim Kinderpsychotherapeuten Wirkung zeigt.
- wenn das Kind besonders empfindlich auf Nachtschrecken reagiert und außerhalb des eigenen Zuhauses schlafen muss (z. B. bei einem Freund oder im Ferienlager).
Diese Medikamente dürfen ausschließlich von einem Arzt verschrieben werden, und zwar nur für einen sehr kurzen Zeitraum. Sie sind keine langfristige Lösung für Kinder, die unter Schlafstörungen oder Nachtschrecken leiden.
Wie unterscheidet man Nachtschrecken von anderen Parasomnien bei Babys?
Auch wenn Nachtschrecken zu den auffälligsten Parasomnien (oder Schlafstörungen) bei Babys gehören, sind sie nicht die einzigen.
Andere Schlafstörungen wie Verwirrungserwachen und Albträume können ebenfalls die Nächte Ihres Kindes stören.
Jede dieser Parasomnien zeigt typische Anzeichen – doch sie zu unterscheiden, ist nicht immer einfach.
Um Ihnen zu helfen, diese Phänomene besser zu verstehen und richtig zu reagieren, haben wir praktische Informationsblätter zu den drei wichtigsten Formen von Parasomnien erstellt: Nachtschrecken, Verwirrungserwachen und Albträume.
✍️ Definition : Ein Albtraum ist ein beängstigender Traum, der während der REM-Schlafphase auftritt und mit einem vollständigen Erwachen endet.
👶 Verhalten : Das Kind schreit oder weint nach dem Traum – es ist also vollständig wach, wenn der Albtraum auftritt!
🌃 Zeitpunkt : Albträume treten meist in der zweiten Nachthälfte auf (etwa nach 23:00 Uhr), während der REM-Schlafphase.
😭 Beruhigbar : Die Anwesenheit der Eltern beruhigt das Kind. Es braucht Nähe und Zuwendung, um sich zu entspannen.
⏰ Dauer : Unterschiedlich – je nach Intensität des Traums. Sie endet jedoch, sobald das Kind sich sicher fühlt.
🕛 Häufigkeit : Kann mehrmals in derselben Nacht vorkommen.
💤 Wiedereinschlafen : Kann schwierig sein, wenn die Angst noch anhält.
Beim Aufwachen : Das Kind erinnert sich an den Traum und kann oft genau beschreiben, was ihm Angst gemacht hat.
Alter : Albträume treten meist ab etwa 3 Jahren auf, mit einer Häufung zwischen 6 und 10 Jahren.
Wenn Ihr Kind häufig aufwacht, weil es Angst vor seinen Träumen hat, finden Sie viele hilfreiche Tipps in unserem Ratgeber: Albträume bei Kindern: So werden Sie sie endgültig los!
✍️ Definition : Dabei handelt es sich um ein plötzliches, unvollständiges Aufwachen, das zu Beginn der Nacht während der Tiefschlafphase auftritt.
👶 Verhalten : Das Kind schreit laut, weint, zappelt heftig und ist völlig aufgewühlt. Es schwitzt, hat die Augen offen und einen sehr schnellen Herzschlag.
🌃 Zeitpunkt : Nachtschrecken treten meist in der ersten Nachthälfte auf (etwa zwischen 21:00 und 23:00 Uhr).
😭 Beruhigbar : Das Kind ist nicht zu beruhigen. Egal, was Sie versuchen – nichts hilft.
⏰ Dauer : Zum Glück sind Nachtschrecken zwar sehr intensiv, aber kurz. Sie dauern nur wenige Sekunden bis einige Minuten.
⏰ Häufigkeit : Nur eine Episode pro Nacht.
💤 Wiedereinschlafen : Sehr einfach – vor allem für das Kind, das sofort weiterschläft, als wäre nichts gewesen!
Beim Aufwachen : Ihr Kind erinnert sich an nichts. Im Gegenteil – es versteht gar nicht, warum plötzlich so viel Aufregung herrscht.
Alter : Betrifft etwa 37 % der Kinder im Alter von 18 Monaten und 20 % im Alter von 30 Monaten – unabhängig vom Geschlecht.*
* Quelle: "Sleep terrors in children: a prospective study of twins", Nguyen, B.H (2008)
✍️ Definition : Wie beim Nachtschreck handelt es sich um ein plötzliches, unvollständiges Aufwachen, das zu Beginn der Nacht während der Tiefschlafphase auftritt.
👶 Verhalten : Das Kind gibt zunächst leise Geräusche von sich, beginnt dann zu weinen und wird zunehmend unruhiger. Die Intensität steigert sich allmählich (im Gegensatz zum Nachtschreck). Das Kind kann dabei ebenfalls die Augen geöffnet haben.
🌃 Zeitpunkt : Verwirrungserwachen tritt meist in der ersten Nachthälfte auf (etwa zwischen 21:00 und 23:00 Uhr).
😭 Beruhigbar : Das Kind ist schwer zu trösten. Wie beim Nachtschreck ist es nur teilweise wach und nimmt seine Umgebung nicht vollständig wahr.
⏰ Dauer : Eine Episode dauert in der Regel zwischen 5 und 15 Minuten, kann aber auch deutlich länger andauern.
⏰ Häufigkeit : Mehrere Episoden in einer Nacht sind möglich.
💤 Wiedereinschlafen : Dauert je nach Länge und Intensität der Episode unterschiedlich lange.
Beim Aufwachen : Ihr Kind erinnert sich an nichts. Während der gesamten Episode befand es sich in einem tiefen Schlaf!
Alter : Häufig bei Kindern unter 5 Jahren. Die geschätzte Häufigkeit liegt bei etwa 17 % der Kinder im Alter zwischen 3 und 13 Jahren.*
* Quelle: "Le sommeil du jeune enfant" – Héloïse Junier
Um es einfach zu halten, schlägt das hervorragende Buch von Héloïse JUNIER, "Le sommeil du jeune enfant", vor, sich folgende Fragen zu stellen, wenn Ihr Baby mitten in der Nacht plötzlich schreit:
Ist Ihr Baby beruhigbar?
> Ja: Dann handelt es sich wahrscheinlich um einen Albtraum, und Ihr Kind braucht Sie, um wieder zur Ruhe zu kommen.
> Nein: Dann handelt es sich vermutlich um einen Nachtschreck oder ein Verwirrungserwachen.
Verläuft die Episode plötzlich und heftig?
> Ja: Es ist sehr wahrscheinlich ein Nachtschreck. Bleiben Sie in der Nähe Ihres Kindes – nach wenigen Minuten wird es sich wieder beruhigen.
> Nein: Dann handelt es sich wahrscheinlich um ein Verwirrungserwachen.
Gab es mehrere Episoden in derselben Nacht?
> Ja: Dann handelt es sich um ein Verwirrungserwachen.
> Nein: Wahrscheinlich ein Nachtschreck.
Hat die Episode länger als 15 Minuten gedauert?
> Ja: Dann ist ein Verwirrungserwachen wahrscheinlicher.
> Nein: Es dürfte sich um einen Nachtschreck handeln.
Mehr dazu erfahren Sie in unserem Artikel: Baby weint im Schlaf: Wie Sie ihm helfen können
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