Wann schläft das Baby durch? Unsere Tipps und Tricks
"Ab wann schlafen Kinder durch?"
Diese Frage beschäftigt unzählige frischgebackene Eltern. Zwischen den nächtlichen Aufwachphasen, der wachsenden Erschöpfung und den Vergleichen mit anderen Babys, die scheinbar stundenlang friedlich schlafen, steigt die Unsicherheit schnell. Wenn ihr müde seid und euch fragt, wann endlich ruhige Nächte beginnen – ihr seid nicht allein.
In diesem Artikel beantworten wir nicht nur die oft gestellte Frage, sondern möchten euch auch beruhigen: Jedes Baby entwickelt sich in seinem eigenen Tempo.
👉 Manche Kinder schlafen bereits mit vier Monaten sechs Stunden am Stück, andere erst mit neun Monaten oder später durch. Das ist völlig normal und hängt von vielen Faktoren ab – etwa der körperlichen Entwicklung, der Umgebung oder auch vom Temperament eures Babys.
Wir erklären euch genau, was "durchschlafen" eigentlich bedeutet, welche Faktoren den Schlaf eures Kindes beeinflussen und vor allem, wie ihr es liebevoll dabei unterstützen könnt. Denn ja, Schlafen ist – wie Laufen oder Sprechen – eine Fähigkeit, die euer Baby erst erlernen muss. Und es gibt einfache, sanfte Wege, ihm dabei zu helfen.
Hier findet ihr wissenschaftlich fundierte Antworten und praktische Tipps, um eure Nächte zu verändern. Geduld und Verständnis sind eure besten Begleiter in dieser sensiblen Phase – und wir begleiten euch Schritt für Schritt auf diesem Weg.
Ab wann schlafen Kinder durch?
Leider gibt es darauf keine allgemeingültige Antwort. Jedes Baby ist anders, und das Alter, ab wann Kinder länger am Stück schlafen, kann stark variieren.
Unterschiedliche Erfahrungen je nach Baby:
In manchen Familien beginnt das Baby bereits mit vier Monaten, sechs Stunden am Stück zu schlafen, während andere erst warten müssen, bis ihr Kind 6 oder sogar 9 Monate alt ist, bevor die Nächte ruhiger werden.
Im Durchschnitt gilt etwa:
- Nur jedes fünfte Baby schläft ab etwa 2 Monaten durch
- 2 von 5 Babys schlafen ab etwa 4 Monaten durch
- 3 von 5 Babys schlafen ab etwa 6 Monaten durch
- 4 von 5 Babys schlafen spätestens ab etwa 12 Monaten durch
Die Ergebnisse zeigten:
🟠 30 % der 6 Monate alten Babys (und 28 % der 12 Monate alten Babys) schlafen keine 6 Stunden am Stück
🟠 57 % der 6 Monate alten Babys (und 43 % der 12 Monate alten Babys) schlafen keine 8 Stunden am Stück
Eine weitere kanadische Studie („Sleep and sleep ecology in the first 3 years: a web-based study“, Sadeh, A. et al. – 2019) befragte rund 5.000 Eltern zur Schlafqualität ihrer Babys.
Bezogen auf die nächtlichen Aufwachphasen zeigte sich:
- 2 nächtliche Aufwachphasen im Durchschnitt bei Babys unter 2 Monaten,
- 1,25 nächtliche Aufwachphasen bei Babys zwischen 3 und 11 Monaten,
- 0,82 nächtliche Aufwachphasen bei Kindern zwischen 1 und 3 Jahren.
🤱 Ein beruhigender Gedanke: Es ist völlig normal, wenn euer kleiner Schatz nach 4 Monaten noch nicht durchschläft!
Was bedeutet "durchschlafen" eigentlich?
Wenn Eltern hören, dass ein Baby „durchschläft“, stellen sich viele darunter vor, dass es die ganze Nacht ohne Aufwachen schläft – bis zum Morgen. In Wirklichkeit sieht das jedoch anders aus, besonders bei Neugeborenen.
Durchschlafen bedeutet nicht, dass euer Baby 10 oder 12 Stunden am Stück schläft, sondern vielmehr, dass es zwischen 6 und 8 Stunden hintereinander schlafen kann, ohne aufzuwachen, um zu trinken oder beruhigt zu werden.
👉 Eine Definition, die überrascht!
Für ein Baby sind 6 Stunden Schlaf am Stück bereits ein großer Fortschritt! Wenn euer Kind zum Beispiel um 20 Uhr einschläft, kann es durchaus gegen 3 oder 4 Uhr morgens wieder aufwachen. Das ist also noch keine „volle Nacht“, wie viele Eltern sie sich wünschen, aber genau das verstehen Fachleute unter „durchschlafen“.
Warum wirkt das wenig?
Viele frischgebackene Eltern hoffen, dass ihr Baby bald die ganze Nacht schläft – verständlich! Die ständige Müdigkeit, die nächtlichen Unterbrechungen und das Bedürfnis nach Erholung lassen diesen Wunsch schnell wachsen. Doch für ein Neugeborenes ist es schon eine große Leistung, mehrere Stunden am Stück zu schlafen.
Merkt euch:
- Durchschlafen bei Babys = 6 bis 8 Stunden ununterbrochener Schlaf.
- Ein Baby, das um 20 Uhr einschläft und um 4 Uhr morgens aufwacht, gilt trotzdem als „durchschlafend“.
- Eltern erwarten oft mehr, als dem natürlichen Schlafrhythmus eines Babys entspricht.
Warum schlafen manche Babys früher durch als andere?
Als Eltern fragt man sich natürlich, warum das eigene Baby noch nicht durchschläft – besonders, wenn man hört, dass andere Kinder bereits in den ersten Monaten 8 Stunden am Stück schlafen.
Doch wichtig ist: Jedes Baby ist einzigartig. Der Vergleich mit dem Kind der Nachbarin oder der Cousine, das vielleicht schon durchschläft, führt oft nur zu unnötiger Sorge. Die Schlafentwicklung verläuft von Kind zu Kind sehr unterschiedlich – das bedeutet weder eine Verzögerung noch ein Problem.
Hier sind die 3 wichtigsten Gründe, warum manche Babys länger brauchen, um nachts durchzuschlafen.
Zunächst muss das Baby in der Lage sein, ausreichend Energiereserven anzulegen, um ohne Stillen oder Fläschchen etwa 6 Stunden durchzuhalten. Das ist meist möglich, wenn es ein Gewicht von rund 5 kg erreicht hat. Davor sind die Nahrungsbedürfnisse noch zu häufig, um längere Schlafphasen zu ermöglichen.
Außerdem muss das Baby lernen, seine inneren Uhren zu regulieren – also seinen Tages-Nacht-Rhythmus, die Körpertemperatur und das Herz-Kreislauf-System anzupassen. Diese Prozesse brauchen Zeit, da sie eine allmähliche Reifung des Körpers erfordern.
Wenn euer Baby mit 3 Monaten noch nicht durchschläft, liegt das also oft einfach daran, dass es körperlich noch nicht dazu in der Lage ist!
Wenn ein Elternteil unter Schlafstörungen wie Schlafwandeln oder Nachtschrecken leidet, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass das Baby eine ähnliche Veranlagung erbt. Das erklärt, warum manche Babys länger brauchen, um durchzuschlafen, als andere.
Darüber hinaus scheinen bestimmte Gene die Schlafqualität ab etwa 6 Monaten zu beeinflussen. Mit anderen Worten: Manche Babys sind genetisch einfach besser „programmiert“, um lange und tief zu schlafen – und andere eben weniger!
Wenn euer Baby also noch nicht durchschläft, kann es gut sein, dass die Gene dabei eine Rolle spielen. Aber keine Sorge: Mit Geduld und liebevoller Begleitung lässt sich vieles positiv beeinflussen. Schließlich können wir nicht alles steuern – auch wenn es schön wäre, die „Gute-Schläfer-Gene“ gleich mit auswählen zu können!
Wenn euer Kind Schwierigkeiten hat, durchzuschlafen, können bestimmte ungünstige Gewohnheiten die Ursache sein. Zum Beispiel kann ein unregelmäßiger Schlafenszeitpunkt seinen Rhythmus durcheinanderbringen. Auch wenn der Unterschied zwischen Tag und Nacht nicht deutlich genug ist – etwa durch zu viel Licht am Abend oder ein zu dunkles Zimmer am Tag – fällt es dem Baby schwer zu verstehen, dass die Nacht zum Schlafen da ist. Zu späte oder zu lange Nickerchen können ebenfalls den Schlafzyklus stören.
Die Idee ist nicht, euer Zuhause in ein „Schlafkloster“ zu verwandeln, sondern eurem Baby eine ruhige und stimmige Umgebung zu schaffen, die ihm hilft, die Tageszeiten zu unterscheiden. Mit etwas Konsequenz und kleinen Anpassungen kann euer Baby leichter seinen Rhythmus finden – und vielleicht schon bald durchschlafen!
Wie kann man dem Baby helfen, durchzuschlafen?
Es gibt keine „braven Babys“, die von selbst die ganze Nacht schlafen, und keine „schwierigen Babys“, die sich dagegen sträuben.
Schlaf ist in erster Linie eine Lernaufgabe.
Diese Sichtweise ist jedoch noch wenig verbreitet. Fragt man Eltern, warum ihr zweijähriges Kind noch Windeln trägt, werden sie sagen, dass es gerade „lernt“, sauber zu werden. Fragt man dieselben Eltern, ob ihr jüngeres Kind nachts durchschläft, bekommt man oft nur ein schlichtes „Nein“. Dabei gilt: Das ist keine unveränderliche Tatsache!
Gut schlafen zu lernen geschieht nicht von allein – euer Baby braucht dabei eure Unterstützung.
Ab etwa 4–5 Monaten braucht euer kleiner Schatz euch, um eine schlaffördernde Umgebung zu entwickeln. Im Internet findet man unzählige Artikel mit angeblichen Wundermitteln, die Babys zum Schlafen bringen sollen – ob durch Licht, Geräusche oder bestimmte Verhaltensweisen der Eltern. Doch das greift meist zu kurz!
Das Ziel ist nicht, das Baby einfach „zum Schlafen zu bringen“, sondern ihm zu helfen, das Schlafen zu lernen. Um euch und eurem Baby die besten Voraussetzungen zu geben, schauen wir uns jetzt einige grundlegende Punkte an, die dabei helfen, einen gesunden Schlafrhythmus zu fördern.
VOR DEM 5. MONAT:
Es gibt typische Anzeichen wie Gähnen, Augenreiben oder eine leicht sinkende Körpertemperatur.
Aber manche Zeichen sind ganz individuell bei eurem Kind! Vielleicht fasst es sich ans Ohr, wird plötzlich überdreht oder beginnt leicht zu weinen… All diese Hinweise zeigen: Jetzt ist Schlafenszeit! Bringt euer Baby dann möglichst sofort ins Bett – das erleichtert das Einschlafen erheblich.
Eure Arme oder andere äußere Reize werden dann unverzichtbar für seinen Schlaf. Es kann passieren, dass sich euer Baby beim Hinlegen wieder wach wird oder nicht mehr einschlafen kann, wenn es nachts aufwacht und ihr nicht da seid!
🌜 Während der nächtlichen Wachphasen solltet ihr leise bleiben und das Licht beim Stillen oder Füttern gedämpft halten. Sprecht sanft und leise mit eurem Baby, bewegt euch langsam und ruhig.
🌞 Tagsüber hingegen aktiviert euer Baby, geht mit ihm nach draußen oder lasst viel Tageslicht in die Wohnung und ins Kinderzimmer.
Achtung: Weckt euer Baby natürlich nicht extra – auch wenn es Tag ist. Es braucht weiterhin viel Schlaf!
Achtung beim sogenannten "unruhigen Schlaf": Der Schlaf eines Babys unter 4 Monaten besteht aus zwei Phasen – dem sogenannten "ruhigen Schlaf" und dem "unruhigen Schlaf".
Im Gegensatz zum friedlichen Schlaf beginnt euer Baby während des "unruhigen Schlafs" zu zappeln, sich zu strecken, zu grunzen oder erröten. Sein Gesicht verändert sich, und man kann sehen, wie sich die Augen unter den geschlossenen Lidern bewegen – manchmal sind sie sogar leicht geöffnet.
Diese Schlafphase ist deutlich weniger stabil und wird häufig von Mikro-Aufwachphasen begleitet, die nur wenige Sekunden bis maximal eine Minute dauern.
Auch wenn euer Baby wach wirkt – in Wirklichkeit schläft es noch! Deshalb ist es wichtig, es in dieser Phase nicht zu wecken. Viele Eltern interpretieren diese unruhigen Schlafbewegungen fälschlicherweise als Schlafstörung oder echtes Aufwachen.
Wartet also immer ein paar Momente ab und beobachtet, ob euer Baby nicht gleich wieder von selbst weiterschläft, bevor ihr eingreift!
NACH 4–5 MONATEN:
Nach etwa 4 Monaten, wenn ihr erkannt habt, wann euer kleiner Schatz müde wird, versucht, einen ähnlichen Schlafrhythmus beizubehalten! Wenn ihr das schafft (ohne dabei zu streng zu sein), helft ihr eurem Baby, feste zeitliche Orientierungspunkte zu entwickeln.
Mit Geduld wird es so besser verstehen, wie die Welt funktioniert und was von ihm erwartet wird. Das schafft ein starkes Gefühl von Sicherheit – ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum erlernten, selbstständigen Schlafen.
Achtung bei Unregelmäßigkeiten: Das Schlaflernen beginnt meist ab etwa 4 Monaten. In dieser Phase reagiert euer Baby besonders empfindlich auf Veränderungen! Wenn sich der Familienrhythmus ändert, kann das Baby neue Reize mit dem Schlaf verbinden. Versucht deshalb, so schnell wie möglich wieder zur gewohnten Routine zurückzufinden.
Überlegt euch eine wiederkehrende Routine, die ihr jeden Abend vor dem Schlafengehen umsetzen könnt! Diese muss noch nicht streng festgelegt sein, da sich der Schlaf eures Babys weiterhin verändert. Aber sie hilft ihm, den Übergang vom Tag zur Nacht besser zu erkennen.
Zum Beispiel könnt ihr: eurem Baby sanft den Bauch massieren, dann in seinem Zimmer leise und ruhig mit ihm sprechen – bei gedämpftem Licht – und es schließlich zärtlich küssen, um ihm zu zeigen, dass jetzt Schlafenszeit ist.
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